KLASSISCH MODERN
Liebe Freunde des Neuen Kammerorchesters Potsdam,
wir laden Sie herzlich zu unserem ersten Konzert der Saison 22/23 in der kommenden Woche ein. Im Rahmen des Potsdamer Vocalfestivals »Vocalise« erklingt die fantastische „Serenade“ von Benjamin Britten mit dem Tenor Corby Welch.
In dieser Saison spielen wir eine Mischung aus „klassischen“ Werken und die der „Klassischen Moderne“. Was ist aber eigentlich „modern“? Laut Duden ist das alles, was wir im Moment entsprechend „der herrschenden Mode“ machen. Prima! Wir sind modern!
Doch Moment, … leben wir nicht seit ca. 40 Jahren schon in der „Postmoderne“? Also ist „modern“ gar nicht mehr „modisch“…? Und was kommt nach der Postmoderne, etwa wieder das Mittelalter? Sehr verwirrend.
Solche Gedanken beschäftigten auch Sergei Prokofjew, als er sich entschied eine Art „moderne klassische Sinfonie“ zu komponieren, wie sie „heute Joseph Haydn geschrieben hätte“.
Francis Poulencs Musik teilt mit Haydn und Prokofjew auf jeden Fall eine gute Portion Witz und Humor in der „klassischen“ Kunst. Die „Sinfonietta“, sein einziges sinfonisches Werk, nutzt eine Mischung aus Tanzelementen und Volksmelodien, wie sie auch Joseph Haydn in manchen Schlusssätzen seiner Sinfonien verwandte.
Solche Farben integriert Aaron Copland unbekümmert in seiner Musik und macht auch seine Ballettmusik „Appalachian Spring“ zu einem fröhlichen, zeitgemäßen musikalischen Erlebnis.
So freuen wir uns auf Sie in dieser sehr angenehmen und reizvollen klassisch-modernen Konzertsaison!
Ud Joffe
Künstlerischer Leiter
Alexander Schulz
Vereinsvorsitzender
1. Sinfoniekonzert 2022/23
am 24. November 2022
»SERENADE«
Liebe Freunde des Neuen Kammerorchesters Potsdam,
nach anderthalb Jahren mit der mittlerweile vertrauten Pandemie wollen wir es wagen, eine Saison zu planen, mit festen Terminen und Programmen, die wir so auch zu realisieren hoffen.
Wir haben alle zu schätzen gelernt, was wir im Leben hatten und immer noch haben, gewisse Werte und feste Größen, die wir mit einem Wort zusammenfassen können – TRADITION.
Seit Ende der Neunziger verbreitete sich zunehmend das Fiebern nach „Innovation“. Fast als Selbstzweck mussten wir Künstler immer erklären, was nun innovativ oder ganz neu an unserem Einsatz sei. So kommt das einfache Bekenntnis auf gute Tradition fast konspirativ oder gar revolutionär vor!
Nun erfahren wir aber, dass die Beschleunigung der Geschichte lediglich unsere Welt schneller verbrauchen wird… und was dann?
Darum wollen wir in dieser Saison keine Wanderkonzerte mit VR-Brille durch uraufgeführte interaktive Videoinstallationen anbieten, sondern uns ganz einfach auf Schätze unserer Zivilisation (wieder) freuen.
Klassische Musik im klassischen Sinne aus der klassischen Periode, mit kleinen Abstechern nach hinten und nach vorne
…der Umwelt zuliebe!
Wir versuchen unsere Konzerte sicher und gleichzeitig unkompliziert zu organisieren und freuen uns sehr, Sie wiederzusehen.